Über den Nutzen von Employee Advocacy Programmen für Unternehmen

Posted by on 20. Juli 2016

Employee Advocacy ist das Thema der Stunde im Marketing. Marketer und Unternehmenskommunikatoren haben es in der heutigen Zeit zunehmend schwerer, ihre Botschaften an den Markt zu bringen. Einerseits ist die Anzahl der Kommunikationskanäle exorbitant gestiegen und jeden Tag kommen neue Social Media Plattformen und damit potenzielle neue Unternehmenskanäle hinzu. Andererseits steigt die Reaktanz von Konsumenten gegenüber werblichen Inhalten ständig an, von der schieren Masse an Inhalten (Stichwort “Content Shock”) einmal ganz abgesehen.

Employee Advocacy – Markenbotschaftern unter den eigenen Mitarbeitern hilfreiche Tools an die Seite stellen

Employee Advocacy ist ein Konzept, das aktuell als sehr erfolgversprechend gehypt wird, um den vorgenannten Herausforderungen zu begegnen. In den USA werden hier schon Erfolge gefeiert und Proofs of Concept erbracht, während das Konzept in Deutschland zumindest in einer professionalisierten und mit Tools unterstützten Form noch in den Kinderschuhen steckt. Laut Definition von Smarp ist Employee Advocacy “about helping employees to grow their professional brand by empowering them to participate in discovering, sharing and measuring the impact great content has on their networks”. Es geht also darum, die eigenen Mitarbeiter als Markenbotschafter zu nutzen, um Unternehmensbotschaften zu einer größeren und vor allem glaubwürdigeren Reichweite zu verhelfen. Dies ist insbesondere über die sozialen Netzwerke heute viel einfacher möglich als noch vor einigen Jahren. Obendrein ist es in harten Zahlen messbar, den digitalen Marketer und dessen Chef freut es.

Employee Advocacy ist die Mundpropaganda des digitalen Zeitalters.Am Markt gibt es in der Zwischenzeit eine Reihe von Tools, die Marketer dabei unterstützen, Mitarbeiter als Markenbotschafter aufzubauen und ihnen dabei unter die Arme zu greifen, für das Unternehmen die Werbetrommel zu rühren. Hierbei wird eine zentrale Anlaufstelle für die Mitarbeiter geschaffen, an denen sie die neuesten Marketingbotschaften, Unternehmensvideos und weitere kuratierte Inhalte gebündelt online einsehen und unkompliziert über ihre Social-Media-Kanäle mit ihrem Netzwerk teilen können.

Argumente für die Einführung einer Employee Advocacy Plattform in Unternehmen

Hier ein paar Gründe, wieso Marketer über ein Employee Advocacy Programm in ihrem Unternehmen nachdenken sollten:

  • Employee Advocacy erweitert die Marketingreichweite und die Verbreitung von Unternehmensbotschaften. Durch beispielsweise den Facebook-Algorithmus oder die Retweet-Funktion bei Twitter verbreitet sich die Botschaft nicht nur im Netzwerk der eigenen Mitarbeiter, sondern potentiell auch weit darüber hinaus.
  • Je größer die Marketingreichweite und damit die Sichtbarkeit des Unternehmens ist, desto mehr potenzielle neue Kunden werden auf das Unternehmen aufmerksam. Sei es, dass sie aktuell einen Bedarf haben, oder dass die Marke einfach nur in ihrem Kopf verankert wird und bei einem späteren Bedarf als erstes in den Sinn kommt bzw. im sog “Relevant Set” auftaucht.
  • Eine Studie der TU Darmstadt hat gezeigt, dass in Social Media aktive Mitarbeiter auch am Arbeitsplatz produktiver sind. Sie sind engagierter, effizienter, denken kreativer und finden innovative Herangehensweisen.
  • Auch für die interne Kommunikation und Zusammenarbeit hat die Einführung eines zentralen Employee Advocacy Tools zahlreiche Vorteile: Oft agiert die Marketingabteilung innerhalb eines Unternehmens in ihrer eigenen “Filterblase”. Sie sind diejenigen, die bestens bescheid wissen über aktuelle Kampagnen und darüber, was über das Unternehmen in den Medien gesagt wird. Dabei wird oft übersehen, dass viele Mitarbeiter aus anderen Abteilungen all dies in ihrem Alltag überhaupt nicht mitbekommen. Manchmal fragen sie sich sogar, was das Marketing den lieben langen Tag so macht… Wie sollen diese Mitarbeiter sich also dem Unternehmen verbunden fühlen und stolz darauf sein, wofür der eigene Arbeitgeber in der Öffentlichkeit steht und welche Charity-Projekte etc. er ins Leben gerufen hat? Ein Employee Advocacy Programm kann Silos innerhalb von Unternehmen einreißen, ein Gemeinschaftsgefühl schaffen und sogar einer inneren Kündigung von Mitarbeitern vorbeugen, wenn diese sich dem Unternehmen wieder enger verbunden fühlen.
  • Mitarbeiter, die Unternehmensbotschaften in ihren Netzwerken teilen, sind um einiges glaubwürdiger als das Unternehmen selbst. Menschen beeinflussen Kaufentscheidungen, nicht eine werbliche Unternehmensbotschaft. Durch Employee Advocacy wird also nicht nur die Reichweite von Unternehmensbotschaften erhöht, sondern diese erhalten obendrein eine größere Wertigkeit im Sinne von erhöhter Glaubwürdigkeit.
  • Der Markenwert und das Vertrauen der Konsumenten in das eigene Unternehmen werden aufgebaut. Studien besagen, dass 90% aller Konsumenten auf Empfehlungen aus ihrem Netzwerk vertrauen, wenn es um Kaufentscheidungen geht. Durch Social Media und das Internet beschränken sich persönliche Empfehlungen schon längst nicht mehr auf das persönliche Gespräch, sondern richten sich an eine potenziell unbegrenzte Zielgruppe (Stichwort “Online Influencer”). Wenn die eigenen Mitarbeiter in sozialen Netzwerken positiv vom eigenen Unternehmen und dessen Produkten und Services sprechen, werden deren Freunde und Bekannte dem Unternehmen ebenfalls mehr Vertrauen schenken.

Durch die Einführung eines Employee Advocacy Tools im Unternehmen können Marketer die Mitarbeiter ermuntern und es ihnen erleichtern, Unternehmensbotschaften über ihre sozialen Netzwerke zu verbreiten. So haben Marketing und Unternehmenskommunikation gleichzeitig ein bisschen Einfluss darauf, in welchem Wortlaut Unternehmensbotschaften nach außen getragen werden, also eine gewisse Art von Steuerung der Außenwahrnehmung des Unternehmens.

Schon die “Marketing Technology Landscape” von Scott Brinker deutet an, wie groß und unübersichtlich der Markt an Tools für Digital Marketer aktuell ist. Worauf man bei der Entscheidung für die richtige Employee Advocacy Plattform achten sollte, darum geht es im nächsten Beitrag.

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